Was die Gemeinden Pasing, Laim und Neuaubing verbindet, ist ihre Geschichte und ist ihre neue Kirche. Vor genau 80 Jahren wurden in Pasing erste Gottesdienste neuapostolischer Christen abgehalten. 21 Jahre später teilte sich die Gemeinde und eine Tochtergemeinde in Laim entstand. Schließlich zogen die Pasinger im Jahre 2007 nach, in die viel größere Laimer Kirche. Mit der neuen Laimer Kirche ist nun Platz geschaffen für „Mutter“, „Tochter“ und die Schwestergemeinde aus Neuaubing.
Nachdem Prinzregent Luitpold im Jahr 1906 ein Dekret herausgegeben hatte, das den neuapostolischen Christen in München „die freie Ausübung des Privatgottesdienstes“ gestattete, wurden in München gleich mehrere neuapostolische Gemeinden gegründet. Die Gemeinde München-Laim erhielt allerdings erst im September 1952 eigene Räumlichkeiten für ihre Gottesdienste und Zusammenkünfte. Zu diesem Zweck wurde ein Nebenraum im „Aindorfer Hof“ angemietet, einer Laimer Traditionsgaststätte, die auch heute noch in der Aindorferstraße zu finden ist. Mit 38 neuapostolischen Christen, die im Stadtteil Laim wohnten und die Gottesdienst in der Gemeinde Pasing besuchten, war eine weitere Gemeinde entstanden.
Im Jahr 1956 erwarb die neuapostolische Kirche in der Helmpertstraße 7 ein Grundstück, dem Platz des nun vollendeten Neubaus. Mit den knappen finanziellen Mitteln nach dem zweiten Weltkrieg errichte man eine Behelfskirche in Barackenbauweise. Sie wurde am 20. Mai 1956 geweiht. Rund 100 neuapostolische Schwestern und Brüder fanden ihr neues Zuhause.
In den 1970er-Jahren wurde für die Gemeinde am selben Platz eine neue Kirche errichtet, die am 25. Oktober 1974 als Gotteshaus geweiht wurde. Diese Kirche diente jedoch nicht nur den Laimer Kirchenmitgliedern als Gottesdienstort: Mit ihren rund 500 Sitzplätzen wurde sie vielfältig als Zentralkirche im Kirchenbezirk München-Nord, der vor allem den Nordwesten des Münchner Stadtgebietes, aber auch einigen Gemeinden des Umlandes umfasst. Überörtliche Festgottesdienste, Jugendgottesdienste, Trauergottesdienste, aber auch überregionale Chor- und Orchesterproben konnten in der Kirche in der Helmpertstraße mit ihrer günstigen Verkehrsanbindung stattfinden. Bis heute ist die Gemeinde besonders ihren Nachbarn für ihr Verständnis dankbar, wenn vor allem am Sonntag und in den Abendstunden viele Besucher das Gotteshaus aufsuchen.
Im Jahr 1955 wurde der Gemeindeevangelist und spätere Hirte Helmut Lecker als eigener Vorsteher für die wachsende Gemeinde beauftragt. Ihm folgten in dieser Aufgabe der Bezirksälteste Hans Sponsel, die Gemeindeevangelisten Hans Emler und Heinz Birk-Striebel. Seit 1997 steht Hirte Steffen Reiss der Gemeinde vor.
Am 9. September 2007 wurden die Gemeinden München-Pasing und München-Laim am Standort Laim zusammengelegt, um die Zusammenarbeit in den Bereichen Seelsorge, Musik, Kinder- und Jugendarbeit sowie Seniorenbetreuung zu fördern.
Bauliche Mängel, die nicht behindertengerechte Verteilung der Räumlichkeiten über mehrere Stockwerke sowie die energetisch nicht mehr zeitgemäße Ausstattung der Kirche haben dazu geführt, das Gebäude aufzugeben und an gleicher Stelle eine moderne, barrierefreie und energetisch weitgehend CO 2-neutrale Kirche zu errichten.
Am 1. April 2012 fand deshalb der letzte Gottesdienst im alten Kirchengebäude statt, das - nach der Entwidmung durch Bischof Paul Hepp - vollständig abgerissen wurde. Der erste Spatenstich erfolgte am 14. Juni 2012, Richtfest wurde am 19. Februar 2013 gefeiert und am 8. Oktober 2013 war die Bauübergabe.
Mit der Weihe der neuen Kirche am 27. Oktober 2013 erhalten nicht nur die Gemeinde München-Pasing und die Gemeinde München-Laim, sondern auch die Gemeinde München-Neuaubing hier ein neues Zuhause.
Die Gemeinde München-Neuaubing war ebenfalls aus der Gemeinde München-Pasing hervorgegangen. Im Jahre 1956 fanden die ersten Gottesdienst in der Papinstrasse für die in Aubing, Germering und Neuaubing wohnenden Kirchenmitglieder statt. Im Juli 1979 erhielt die Gemeinde München-Neuaubing eine Kirche in der Limesstrasse. Nach mehr als 34 Jahren im Dienste der Gemeinde wären dort umfassende Renovierungsarbeiten erforderlich, weshalb sich die Leitung der Gebietskirche Süddeutschland im Einvernehmen mit den Brüdern und Schwestern der Gemeinde entschlossen hat, die Gemeinde München-Neuaubing anlässlich der Weihe der neuen Kirche in der Helmpertstrasse mit der Gemeinde München-Laim zusammenzuführen.
In dem Bewusstsein, dass Gottes heiligen Tempel nicht ein Kirchengebäude, sondern eine lebendige Gemeinde gläubiger Christen ausmacht, sind nunmehr die Gemeinden Laim und Neuaubing wieder mit ihrer Muttergemeinde Pasing vereint und freuen sich auf die gemeinsame Zukunft. Eine Zukunft, die im Geiste Jesu Christistehen möge: „Er aber redete von dem Tempel seines Leibes.“ (Johannes 2, 28)