Der damalige Leiter des Kirchenbezirkes, Bezirksältester Bieder, beauftragte Diakon Günzel aus München-Schwabing im Jahr 1955, die Neuapostolische Kirchengemeinde in Erding aufzubauen. Bei dieser Arbeit wurden auch Passanten auf der Straße angesprochen. Auf diesem Weg wurde ein Mann getroffen, der die neuapostolische Kirche bereits aus seiner Heimat in Ostpreußen kannte. Er hat unsere Brüder bei sich aufgenommen. Es war die Familie Kösling. Der erste Kontakt war gegeben.
Am 11.09.1955 konnte im Nebensaal der Gaststätte „Schöner Turm” der erste Gottesdienst gehalten werden. Dass nebenan lautstark Karten gespielt wurde hat damals nicht so sehr gestört. Am 04.12. des gleichen Jahres hielt der damalige Kirchenleiter, Bezirksapostel Startz, erstmals in Erding einen Gottesdienst, in dem auch das Sakrament der Heiligen Versiegelung gespendet wurde.
Seit dem 01.01.1956 wurde ein Kirchenbuch geführt, somit war Erding ab diesem Zeitpunkt eine offizielle, eigenständige Gemeinde.
Erster Vorsteher und somit Gemeindeleiter war Priester Günzel aus München. Jener Mann, der die ersten Kontakte in Erding knüpfte. Er wurde 1957 nach München zurückberufen und Priester Wölz aus München wurde als nachfolgender Vorsteher mit der Gemeindeleitung beauftragt. Da die damaligen Verkehrsanbindungen noch nicht so wie heute ausge-baut waren, wurde abermals ein Wechsel in der Vorsteherbeauftragung vorgenommen. Priester Thein, er hatte ein Auto, übernahm die Verantwortung für die Gemeinde am 01. Juni 1958.
Mit der Eröffnung des Fliegerhorstes als Bundeswehrstandort 1958 zogen immer mehr neuapostolisch Gläubige nach Erding, so dass die Gemeinde Ende im Jahr 1960 bereits 60 Mitglieder zählte.
Zwischenzeitlich erhielt die Gemeinde in Evangelist Ernst Neu aus München-Bogenhausen wiederum einen neuen Vorsteher, da Priester Thein der Gemeinde nur knapp 5 Monate dienen konnte. Aufgrund beruflicher Versetzung des Priesters wurde dies notwendig.
Nach wechselnden Versammlungsstätten konnte 1959 das 1. Stockwerk des Zollamtes angemietet werden. Endlich war genügend Platz vorhanden, um auch die ersten Kindergottesdienste durchzuführen. Man begann ebenfalls zu dieser Zeit mit den Chorproben. 1960 wurde das bisherige Mietgebäude gekauft.
11 Jahre später, im Jahr 1971, wurde in der Krankenhausstraße ein Grundstück gekauft und eine Kirche errichtet.
Bezirksapostel Startz weihte die neue Kirche in der Krankenhausstra-ße am 28.12.1971 feierlich ein.
Im Dezember 1983 wurde Evangelist Neu nach 25 Jahren von seiner Aufgabe als „Doppelvorsteher” in München-Bogenhausen und Erding entlastet. Priester Mauch wurde mit der Führung der Gemeinde Erding als Nachfolger betraut.
Nach einer Verpuffung in der Heizungsanlage 1988 wurde ein Teil des Kirchengebäudes grundlegend renoviert und in einer Zeit von 7 Monaten umgebaut. In dieser Zeit durften wir unsere Gottesdienste im Pfarrsaal der katholischen Kirche St. Johann durchführen. Pfarrer Mundigl machte dies möglich.
Bezirksapostel Kühnle hielt am 12.02.1989 den ersten Gottesdienst in der neu renovierten Kirche.
Nach Öffnung der Mauer war der Zuzug in die Region München sehr stark. Es sind auch viele neuapostolische Christen zugezogen, so dass die Gemeinde zwischenzeitlich stark angewachsen ist. Auch waren unter den „neuen Erdingern“ Amtsträger, die die Gemeinde weiter bereicherten.
Im Jahr 2015 wurde Evangelist Joachim Mauch, der mittlerweile fast 32 Jahre die Gemeindeleitung inne hatte, im Gottesdienst am 21.06.2015 in den wohlverdienten Ruhestand gesetzt und Priester Matthias Eifrig von Apostel Wolfgang Zenker mit der Aufgabe des Gemeindevorstehers betraut.