Am Ostersonntag, 17.04.2022 besuchte unser Bischof Paul Hepp die Gemeinde Fürstenfeldbruck nd predigte aus dem Brief des Paulus an die Kolosser 3, Verse 1-2: „Seid ihr nun mit Christus auferweckt, so sucht, was droben ist, wo Christus ist, sitzend zur Rechten Gottes. Trachtet nach dem, was droben ist, nicht nach dem, was auf Erden ist.“ Der Bischof wählte folgende Lieder aus dem Gemeindegesangbuch für diesen besonderen Gottesdienst: Eingangslied: Nr. 57 Bußlied: Nr. 60 Lied zum heiligen Abendmahl: Nr. 66 Der Bibellesung zum Ostergottesdienst, welche von O. Friedl vorgetragen wurde, lagen Verse aus Matthäus 28, Verse 1-8 zugrunde.
Bischof Hepp stellte direkt zu Beginn der Hauptpredigt den Gottesdienstteilnehmern die Frage: Was ist Ostern für Dich?
Der Bischof erläuterte, dass Auferstehung/Ostern und Glaube fest zusammengehören und eng miteinander verbunden sind. „Auferstehung und Glaube sind untrennbar voneinander. Jesus ging zu denen die Glaubten. Können wir noch glauben, dass Jesus Christus auferstanden ist? Glaube ich das wirklich noch? Jesu Auferstehung ist nicht erklärbar, das muss man einfach glauben. Glauben wir, dass wir mit Jesus Christus auferstehen werden? Gott hat gezeigt, durch Jesus Christus ist das Unfassbare möglich. Gott ist Allmächtig. Können wir das noch glauben?“
Er stellt der Gemeinde die Frage: „Was suchen wir an Ostern? Geschenke?
Bischof Hepp erläuterte weiter: „Ostern bedeutet den Blick zu erheben und nach oben zu richten. Den Lebendigen zu sehen und erleben. Sich auf die geistige Wirksamkeit zu konzentrieren. Wir erleben Unfrieden, Krankheit und Sorgen. Da fällt es schwer nach dem zu trachten was oben ist. Da fällt es auch mal schwer zu glauben. Nach dem trachten was oben ist, bedeutet Vergeben und Verzeihen zu können. Friede und Freude sind auch heute möglich! Die Kirche Jesu Christi dürfen wir erleben und erkennen - auch wenn diese fehlerbehaftet ist. Lasst uns jeden annehmen, wie Jesus Christus es getan hat und noch heute tut. Jesus Christus ging zu Allen! Jesus Christus liebt Alle Menschen! Er ging auch zu den Sündern und Andersgläubigen. Auch wenn der Nächste anders ist als ich, Gott liebt ihn! Gott ist das Maß aller Dinge – nicht wir. Stellen wir Jesus Christus in den Mittelpunkt. Lasst uns immer nach Jesus sehen und nach oben schauen!“
In seiner Mitpredigt stellte Priester H. Knorr die Frage: „Was wäre unser Leben ohne Ostern?“ „Für uns hat es mit Jesu Tod erst begonnen. Sind wir bereit alles anzunehmen was kommt, ohne alles zu Hinterfragen oder zu Durchleuchten? Können wir nicht dankbar sein für Jesu Opfer? Nimm die Liebe Jesu an! Nimm die Auferstehung an! Gott hat uns einen Weg und ein Ziel gegeben. Nimm es an!
Nehmen wir uns auch gegenseitig an! Lasst uns den Nächsten annehmen und die, die uns zum Segen gesetzt sind. Nehmen wir die Geschwister in der Gemeinde und die Brüder an! Denn dadurch nehme ich Jesu Christus an! Warum machen wir es uns immer so schwer? Es ist einfach: Es ist Liebe (Lass immer eine Brücke entstehen)!“
Im Anschluß an den Ostergottesdienst spendete der Bischof unseren Geschwister Kuhlmann den Segen zu deren Gnadenhochzeit (75jähriges Ehejubiläum).
„Es ist eine grosse Freude, dass wir diesen Augenblick gemeinsam erleben dürfen“, begann der Bischof. „Es ist eine große Gnade Euch in Eurer Gemeinde zu sehen – beide Jubilare sind 95 Jahre alt – und ihr seid umgeben von Eurer Familie, von Euren Kindern, Enkeln und Urenkeln. Was ihr in Eure Kinder gelegt habt, ist Gnade. Ihr habt immer Gottvertrauen gehabt in Eurem Leben. Eure Kindheit und Jugend war nicht so angenehm und bequem wie heute. Diese Zeit war von harter Arbeit, Krieg und Flucht geprägt. Aber auch Jesus hat Euch geprägt, er war immer ein fester Bestandteil in Eurem Leben und ist es bis heute. Als friedevoll und friedfertig darf man Euch beide bezeichnen.
Ich habe beim Herrn ein Bibelwort erbeten, über das Ihr Euch freuen sollt. Gefunden habe ich es in Jesaja 40, Vers 31: „aber die auf den Herrn harren, kriegen neue Kraft, dass sie auffahren mit Flügeln wie Adler, dass sie laufen und nicht matt werden, dass sie wandeln und nicht müde werden.“
Gott möge Euch immer Kraft geben! Kraft um Aufzufahren mit Flügeln wie ein Adler! Gott möge geben, dass Ihr nicht durch das Alter belastet seid. Ihr seid Gesegnete des Herrn!
Gott gibt die Zusage, dass er Euch immer begleiten wird. Dies hat er in den letzten 95 Jahren bewiesen. Er sorgt für Euch und stellt Engel an Eure Seite. Gott ist da, wie ein guter Hirte. Ihr werdet keinen Mangel haben. Er erfüllt Euch immer mit Frieden. Gott gibt Euch gute Gedanken.
Möge Gott geben, dass Ihr Glauben behaltet in dieser schweren Zeit. Gott wird Euch in seiner Hand halten.“
Der Jubilar ließ es sich nicht nehmen einen Satz an die Gemeinde zu richten:
„Lass niemals über deinen Zorn die Sonne untergehen!“
28.04.2022/is