Am Sonntag, den 13. Dezember 2015 erlebte unsere Gemeinde einen besonderen Gottesdienst mit Apostel Zenker. Er spendete an diesem Sonntag den Segen zur Silberhochzeit und das Sakrament der heiligen Versiegelung für die kleine Johanna.
Der Apostel predigte an diesem Sonntag mit dem Bibelwort aus Johannes 15, Verse 1 und 2: „Ich bin der wahre Weinstock und mein Vater der Weingärtner. Eine jede Rebe an mir, die keine Frucht bringt, wird er wegnehmen; und eine jede, die Frucht bringt, wird er reinigen, dass sie mehr Frucht bringe“. Mit diesem Bibelwort diente einen Sonntag zuvor Stammapostel Schneider in der Gemeinde Güstow in Mecklenburg-Vorpommern.
„Herzlich geliebte Geschwister, ich freue mich sehr in der Adventszeit hier heute bei Euch zu sein. Liebe, Freude und Licht sind fühlbar in allen Euren Herzen. Ich wünsche uns allen ein reiches Gotterleben heute und das jede einzelne Seele fühlt, das Gott sie in den Arm nimmt. Gott will, dass sich jede Seele freut. Das von uns gesungene Eingangslied „Der Bräut´gam kommt“ (GB 415), soll als Gewissheit in jedem einzelnen Herzen stehen. Stammapostel Schneider hält heute einen Gottesdienst in Kapstadt, Südafrika. Wir können heute alle Gott erleben. Gott ist da, hier mitten unter uns!“
Der Apostel ging auf eine Begebenheit von Zacharias ein (Lukas Evangelium, Kapitel 1). „Zacharias und seine Frau Elisabeth hatten lange schon den Wunsch nach einem Kind. Obwohl Elisabeth schon betagt war, hat Gott diesen Kinderwunsch erfüllt. Dies alles sind keine Märchen!
Zacharias war Priester, betete zu Gott und er war ein frommer Mann. Er und seine Frau Elisabeth waren untadelig und lebten in allen Geboten und Satzungen Gottes. Aber dennoch wurde die Bitte nach einem Kind lange nicht erhört. Immer und immer wieder haben sie aus der Tiefe ihrer Seelen zu Gott gebetet und ihre Bitte vorgetragen. Plötzlich stand ein Engel neben Zacharias und verhieß ihm die Geburt seines Sohnes Johannes. Er konnte es dem Engel nicht glauben und wollte es nicht wahrhaben, schließlich waren die beiden mittlerweile sehr betagt. Weil er so ungläubig war, verlor er bis zur Geburt seines Sohnes Johannes seine Sprache und er wurde stumm. Zacharias hat für seinen Unglauben, sein Zeichen von Gott sofort erhalten.
Manchmal bitten auch wir lange um ein Zeichen und um die Wiederkunft Jesu. Zacharias wurde auf der Stelle stumm als er zweifelte und er konnte sein Volk nicht mehr segnen. Was bedeutet das für uns? Wir sind fest im Glauben, wir warten in Treue und Geduld, wir bringen Opfer, wir arbeiten im Werke Gottes mit. Wir hören „der Bräutigam kommt“, aber nichts passiert. Hier liegt eine Gefahr für uns. Wir stehen nicht mehr in inbrünstiger Erwartung auf das Kommen des Herrn, wir werden träge, wir verlieren die Zuversicht.
Du sollst Licht sein und die Botschaft weitertragen. Lasst uns untereinander über die Botschaft reden. Wir pflegen diese Erwartung doch in unsere Kinder hinein und bringen diese Botschaft zu unseren Mitmenschen! Wir wollen nicht verstummen! Lasst uns besonders jetzt im Advent mit diesen Gedanken beschäftigen. Unser himmlischer Vater hat einen wunderbaren Erlösungsplan.
Dann nahm unser Apostel wieder Bezug auf das eingangs vorgelesene Bibelwort.
„Wir sollen Frucht bringen, so heißt es in dem vorgelesenen Bibelwort. Jede Rebe soll noch mehr Frucht bringen. Unser Weinstock ist die Kirche Christi. Der Gärtner ist Gott unser Vater. Der schaut sich jede Rebe an. Es ist notwendig, dass wir Früchte hervorbringen. In der Frucht liegt das Geheimnis, dass das Leben in Zukunft erhalten bleibt. Jeder Samen ist zukunftsorientiert. Wer an mich glaubt, der wird leben, heißt es in der heiligen Schrift. Wir glauben an die Wahrhaftigkeit Gottes.
Wir wollen eine Frucht sein, die in die Zukunft reicht. Egal was uns widerfährt: Wir glauben! Wir dienen weiter! Wir leben untadelig unter den Geboten Gottes aus Liebe zum Herrn. Unser Gärtner liebt uns und wir wollen weiter wachsen. Nicht aus reiner Pflichterfüllung, sondern aus Liebe zu unserem himmlischen Vater.
Wie dienen wir dem Herren? Warum bringen wir uns ein? Warum dienen wir als Amtsträger in der Gemeinde? Aus Liebe, nicht aus Pflichterfüllung! Warum ging Jesus den niedrigen Weg ans Kreuz? Weil er die Welt liebte sandte Gott seinen Sohn. Das ist die Frucht. Um was geht es denn? Um ewig bei Gott zu sein! Darum geht es doch!
Unser Glaube und unsere Liebe müssen nachhaltig sein. „Wer beharrt bis ans Ende, der wird selig sein!“ Wichtig ist, dass wir nicht zurückgehen und nicht aufgeben. Beharrlichkeit bis zum Schluss, dass ist es was zählt!
Wenn ich so in die Gemeinde blicke, kann ich sagen: Gott hat jeden Einzelnen erwählt und ersehnt. Ich bin der Weinstock, ihr die Reben. Es geht um die Verbindung zu Gott und die Verbindung untereinander. Wir sollen im Einssein mit Blick auf den Weinstock stehen. Ohne Gott wollen wir nichts tun. In inniger Verbindung zum Sender entsteht die geistige Frucht. Alles was wir tun als Gemeinde oder als Einzelner trägt nur durch den Segen Gottes Frucht.
Unsere Kirche soll den ewigen Gott loben, preisen und ihm danken. Sehen wir noch die Frucht der Liebe und den Samen der darin liegt? Bleiben wir beharrlich und geben wir nicht auf, genau wie Zacharias nicht aufgehört hat zu beten.
Ein Winzer hat ein gutes Auge. Er schneidet und reinigt die Triebe. Er lässt nicht alles einfach so wachsen. Der Winzer will wertige, kräftige Triebe und Trauben. Auch Gott beschneidet uns manchmal. Er weiß was deiner und meiner Seele gut tut. Er beschneidet uns damit wir noch mehr Frucht bringen. Lasst uns das Wort annehmen, uns hinterfragen, das hat einen reinigenden Charakter. Wir wollen nicht verstummen, wir wollen noch mehr Frucht bringen. Lasst uns Gott immer fragen, was er uns sagen will und hören wir ihm zu. Hinterfragen wir uns selbst! Kann das Wort Gottes noch etwas auslösen in mir? Nehme ich das Wort meiner Segensträger noch an? Oder haben wir unsere eigene Meinung und wissen alles besser? Machen wir es nicht wie Noah später, er ließ sich von Gottes Geist nichts mehr sagen.
Die Sündenvergebung ist ein Straferlass unseres Gottes. Das ist reinigende Gnade von Gott. Das ist immer wieder ein Neuanfang.
Denken wir daran, dass Gott der Weingärtner, seinen Weinstock reinigen will, damit er Frucht trägt. Er bereitet sich seine Braut aus Erstlingen, nicht aus den Besten. Wir dürfen die Frucht wahrwerden lassen. Der 3. Advent bedeutet, dass unser Licht immer heller leuchtet. Mögen diese Gedanken uns Kraft gegeben haben.“
Mit dem Lied „Hinauf nach himmlischen Höhen“ (CM 422, Strophe 3) leitete unser Chor auf die Mitpredigt von Bezirksevangelist Schneider über.
„In meiner Seele ist viel Bewegung da. Wir haben so viel davon gehört, dass wir die Reben sind. Es liegt an uns, wie wir die Zufuhr göttlichen Segens und die göttliche Kraft annehmen. Unser himmlischer Vater will uns Nährstoffe zufließen lassen, alles geben was wir brauchen. Das Endprodukt soll ein Genuss werden, genau wie ein guter Wein. Der Weingärtner ist unser Vater und das ist etwas ganz besonderes. Er arbeitet an unserer unsterblichen Seele.
Heute ist der 3. Advent und es dauert nicht mehr lange bis Weihnachten. Es dauert auch bis zum Kommen des Herrn nicht mehr lange. Lasst uns die Zeit im Sinne des Weingärtners nutzen.
Richtet nach oben Auge und Ohr! Lasst uns zuhören und still sein im Herzen. Gott wirkt und macht lebendig was wir benötigen. Mit den Augen sehen wir das Glaubensziel und wir sind zukunftsorientiert, weil wir dabei sein wollen“, damit beendete unser Bezirksevangelist seinen Predigtteil.
„Der Gedanke nur noch in die Zukunft zu schauen gefällt mir,“ meinte Apostel Zenker. „Es geht doch eigentlich ausschließlich um unsere Zukunft. Es liegt an uns, ob wir in der Verbindung stehen, ob Zufluss in die Rebe kommt. Welchen Stellenwert hat das Wort Gottes noch für uns?
Die Botschaft aus dem Munde Gottes muss reinbleiben und sollte nicht gefiltert werden. „Schon aus meinem Wort seid Ihr rein!“. Geschwister, lasst uns nicht alles mit dem Verstand zerpflücken! Der wahre Wert des Wortes Gottes darf nicht auf eine menschliche Ebene runter gefahren werden. Manchmal ist die Rebe frostig geworden, aber Gott ist da – er hilft zur rechten Zeit! Auch wenn es mal frostig um uns herum ist, bleiben wir beharrlich. Eine besondere Spezialität ist der Eiswein. Er bekommt Minustemperaturen, Schnee, Eis und Kälte ab, das macht ihn besonders süß und wertvoll.
Das heilige Abendmahl macht ein jeder mit Gott persönlich aus. Gott vergibt meinem Bruder und meiner Schwester, sowie auch mir. Das heilige Abendmahl ist ein Neuanfang. Wir tragen neue Frucht. Lasst uns aufeinander zugehen. Seien wir uns der Verantwortung vor Gott bewusst. Gott legt auch hier Samen für unsere Zukunft. Wie sehen wir auf unsere Brüder und Schwestern in der Gemeinde? Wir bemühen uns doch alle! Was Gott hier tut ist keine Theorie, sondern Praxis. Er nimmt uns jeden einzeln in seinen Arm. Gott sieht jede Seele anders als wir sie sehen können. Lasst uns jeder für sich Verantwortung übernehmen und miteinander in Bereitschaft stehen. Setzen wir uns ein für unsere Brüder und Schwestern und machen wir es nicht einander schwer. In der Gemeinschaft untereinander liegt unendlich viel Segen.“
Im Anschluss an den Predigtteil und die Sündenvergebung, spendete Apostel Zenker das Sakrament der heiligen Versiegelung für die kleine Johanna Sophie.
„Willkommen in der Mitte der Gemeinde. Gott zeigt sich Johanna nun in seiner ganzen Liebe und auch Euren Seelen, liebe Eltern der Kleinen“, so begrüßte Apostel Zenker die Eltern vor dem Altar. „Gott zeigt sich allen Seelen, denen im Diesseits und im Jenseits. Der liebe Gott vergisst Niemanden. Gott wendet sich in die Vergangenheit und sorgt für uns in der Zukunft. Die heutige Versiegelung Eurer Tochter ist ein Akt für die Zukunft der Seele von Johanna. Lasst Eure Herzen für Gottes Wirken immer offen sein“. Unser Apostel ging dann auf das Gleichnis vom Sämann ein (Markus Evangelium, Kapitel 4) und wünschte der kleinen Familie, dass Gottes Samen immer auf guten Boden in ihren Herzen falle.
„Ich wünsche der kleinen Johanna immer gläubige Eltern. Wir können viel für unsere Kinder tun. Sie gute Schulen besuchen lassen und ihnen Werte vermitteln. Wir Eltern versuchen alles in die Kinderherzen hineinzulegen was Frucht bringt. Gott aber gibt Werte die über menschliches Leben hinausgehen. Wir sollten es nicht versäumen etwas für das ewige Leben zu tun. Sammelt Euch Schätze, die die Ewigkeit überdauern. Ihr wollt das Gott heute Euer Kind segnet, genau das wird er tun. Nehmt das Wort Gottes immer ernst und lebt den Glauben und seid Vorbild für Euer Kind im Glauben und in der Beharrlichkeit. Gott wird Johanna begleiten und bewahren auf Ihrem Lebens- und Glaubensweg. Hier in der Versiegelung offenbart sich immer wieder die göttliche Liebe.“ Dann spendete unser Apostel den Segen zur heiligen Versiegelung.
Im Anschluss an die heilige Versiegelung spendete Apostel Zenker unseren Geschwistern Leichert den Segen zur Silbernen Hochzeit. Der Chor leitete diese Handlung mit dem Lied „Wirf dein Anliegen auf den Herrn“ (Chormappe 193) musikalisch ein und die Geschwister Leichert traten währenddessen vor den Altar.
„Schön in so strahlende Augen zu sehen“, sprach unser Apostel das Jubelpaar an. „Ihr habt immer alle Eure Anliegen auf den Herrn geworfen, ihm vertraut und um Rat gefragt. Ich freue mich besonders, dass Eure beiden Mütter heute anwesend sein können. Auch die geistige Welt freut sich heute mit Euch. Somit sind auch Eure beiden Väter, die längst in der Ewigkeit weilen, anwesend. Ihr habt immer angeklopft und euch wurde aufgetan.“
„Heute ist ein Freudentag, genau wie damals vor 25 Jahren. Damals habt ihr gute Ratschläge bekommen. Heute kennt ihr euch noch besser als damals und habt euch aneinander geschleift. Zusammen zufrieden sein und die Eigenarten des anderen kennen, das wächst in einer Ehe. Sich auf den Anderen einlassen, verlassen und immer eine Basis haben, das ist wichtig. Eure Basis ist die Liebe zueinander.
Damals ward ihr jung verliebt. Der Himmel hing voller Geigen. Heute dürft Ihr dankbar zurückblicken auf 25 gemeinsame Jahre. Lieber Gott habe Dank für diese 25 Ehejahre, unserer Geschwister Leichert. Ihr seid dankbar, dass ihr Euch haben und Wertschätzen dürft und ihr versteht Euch ohne Worte.
Ihr seid eins geworden im gemeinsamen Eheleben. Ab heute spinnt ihr langsam am goldenen Faden -es geht auf die Goldhochzeit zu. Ihr Zwei habt euer ganzes Herz im Werke Gottes. Ihr liebt die Gemeinde und die Gemeinde liebt Euch. Seit fröhlich in Hoffnung und bleibt freudige, fröhliche Gotteskinder. Die Hoffnung auf unsere schöne Zukunft macht uns froh.
Ihr erhaltet viele Glückwünsche heute. Aber ihr erhaltet auch den Segen unseres Gottes, das ist etwas Wunderbares. Seit geduldig in Trübsal, bleibt Beharrlich im Glauben und im Gebet. In den letzten 25 Jahren ward ihr beharrlich. „Herr segne mich, ich lasse dich nicht“ - war immer Eure Devise. Die Freude miteinander wird immer vollkommener und mehr werden.
Gott hat Euch 25 Jahre begleitet. Jetzt geht’s in goldene Zeitalter. Gott bringt Frucht in der Liebe. In der Liebe zu euch selbst, zueinander und zu Gott. Gott gebe Euch Liebe, Freude in der Hoffnung, Gesundheit, seinen Engelschutz, Beharrlichkeit und bewahre Eure Herzen, dass wünsche ich Euch!“
Im Anschluss an diese Worte spendete unser Apostel den Segen zur Silberhochzeit.
Nachdem der Gottesdienst mit einem gemeinsamen Gebet ausklang, wünschte unser Apostel allen Geschwistern und Gästen noch eine friedliche Adventszeit und gesegnete Weihnachtstage. Danach verabschiedete er sich von allen Gottesdienstbesuchern, gemeinsam mit dem Silberhochzeitspaar persönlich.
Dezember 2015/is