Dieser besondere Festgottesdienst, den unser Bezirksältester Auernhammer in unserer Gemeinde hielt, stand unter dem Bibelwort aus Apostelgeschichte 2, 42: „Sie blieben aber beständig in der Lehre der Apostel und in der Gemeinschaft und im Brotbrechen und im Gebet.“ Chor und Orchester leiteten den Predigtteil mit dem Liedbeitrag „Herr, den ich tief im Herzen trag“ wunderbar und stimmungsvoll ein. Zu Beginn seiner Predigt hieß unserer Bezirksältester besonders das Diamantene Hochzeitspaar und seine Gäste herzlich willkommen. Er stellte die Bedeutung dieses besonderen Ortes – hier ist Gottes Haus – auch als Schnittstelle zur Ewigkeit heraus.
„Gott schaut nun in alle unsere Herzen. Gott schaut auch, ob wir ihn im Herzen tragen. Gottes Wort ist unsere Speise und dies habt Ihr liebe Geschwister Schwarz über 60 Jahre empfunden. Wo genau bekommen die Seele und der Geist die Speise Gottes her? Hier im Gottesdienst!
Wenn man die göttliche Speise nicht mehr aufnimmt oder aufnehmen will, gewinnen Interesselosigkeit, Lieblosigkeit und Oberflächlichkeit die Oberhand im Leben. Wir können nicht mehr fühlen, wer oder was man ist und der Glaube geht zurück.
Die Gemeinde damals war beständig im Brotbrechen, im Gebet, in der Lehre der Apostel und im Abendmahl zum Gedächtnis an Jesu. Sie pflegten täglich Gemeinschaft untereinander. Wie sieht das heute im Jahr 2016 aus?
Die christliche Lehre ist für viele Menschen nicht mehr zeitgemäß. Man wird selig nach der eigenen Fasson. Man pickt sich aus jedem Glauben etwas Geeignetes heraus. Der Glaube an das Evangelium und die Wiederkunft Jesu Christi ist out.
Der Weg zum Heil hat sich nicht verändert zur alten Zeit. Jesus sagt: „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben!“ So ist es immer noch. Die Lehre der Apostel wird rein gehalten. Dafür kämpft unser Stammapostel mit großer Begeisterung. Die Einheit im Apostelamt wird gepflegt. Wir respektieren diese Lehre. Wir bleiben beständig in der Apostellehre. Gemeinschaft ist die Basis unseres Glaubens und Teil unserer Lehre.
Wir haben Verständnis untereinander und sind füreinander da. Sich treffen, sich miteinander freuen und Gemeinschaft pflegen, das gehört für uns einfach dazu. Wir erwarten die Gegenwart Gottes in allem was wir tun. Wir beten zu Gott und glauben daran.
Organisatorische Dinge, mit denen wir uns beschäftigen sind vor Gott belanglos. Sie müssen im Irdischen natürlich sein, aber sind nicht von großer Bedeutung vor Gott.
Was sind die goldenen Mauern der Gemeinde? Das Brotbrechen miteinander, das Gebet, in der Lehre der Apostel bleiben, Gemeinschaft pflegen. Auf diese goldenen Mauern setzt Gott sein Dach der Gnade auf jede einzelne Gemeinde.
Diamantene Hochzeit bedeutet 60 Jahre Ehe. 60 Jahre Gemeinschaft und Seite an Seite den Lebens- und Glaubensweg gehen. Im Juni 1956 wurdet Ihr, liebe Geschwister Schwarz in die Gemeinde Fürstenfeldbruck aufgenommen und habt dort den Segen zu Eurer grünen Hochzeit empfangen.
Ihr wart immer beständig im Glauben und immer treu bei Gott!
Heute ist der Altar wunderbar geschmückt. Es liegen sogar Edelsteine (Glassteine) hier am Altar ausgestreut – ähnlich wie Diamanten. Stellen wir uns vor, es wären echte Diamanten. Was wären das für menschliche Werte? Jedoch sind echte Diamanten nichts gegen eine Seele bei Gott. Unser treuer Gott hat auch die Edelsteine und alle Schätze der Erde geschaffen. Deshalb kann er auch sagen: „Eine Seele ist mehr wert als alle Schätze dieser Erde“ – Gott kennt genau den Wert von allen Dingen, nur er kann es beurteilen.
Ihr habt 60 Jahre geglaubt und auch gekämpft in dieser Gemeinde. Ihr wart treu und seid es immer noch, ihr seid beständig. Das sind wahre Werte! Werte von unschätzbarem Ausmaß.“
Damit endete der Predigtteil von unserem Bezirksältesten Auernhammer. Im Anschluss predigte unser Gemeindeevangelist M. Schindler mit.
„Die Gemeinden der Urkirche waren ein Herz und eine Seele. Später aber gab es auch Auseinandersetzungen. Vieles in der ersten Gemeinde ist Routine geworden. Viele damalige Gemeindemitglieder haben Jesus ja nicht mehr erlebt oder gehört.
Wie ist es heute? Ist das Evangelium in die Jahre gekommen? Wir haben Jesus ja auch nicht persönlich erlebt und gehört. Lässt da der Glaube nach? Nein, unser Glaube und das Evangelium sind zeitlos! Immer noch aktuell.
Unser Glaube ist unser Lebensinhalt. In der Gemeinde, in den Geschwistern erleben wir den Herrn. Wir müssen uns nur Gott zuwenden und ihn hören wollen. Gott ist immer da. Auch wenn es nicht immer nach unseren Wünschen geht. Der Herr steht im Mittelpunkt unserer Gemeinde. Wir teilen die Freude miteinander in unserer Gemeinde und wir teilen auch Leid miteinander. Wir teilen Brot und Wein miteinander, wie zu Zeiten Jesus Christus. Daraus entsteht Segen, den wir auch miteinander teilen und der sich immer weiter vermehrt. Der Segen unseres Herrn macht uns reich. Mehr als alle Schätze dieser Erde.“
Der Chor leitete dann mit dem Lied "Herr weil mich festhält deine starke Hand" (CM178) zur Segenshandlung über.
„Liebe Geschwister Schwarz. Ihr steht nun erneut, wie schon so oft vor dem Altar Gottes. Dies ist ein besonderer, ein heiliger Ort und der Ort ist Euch nicht unbekannt. Ihr habt hier den Segen zu Eurer grünen Hochzeit, zur Silberhochzeit, zur goldenen Hochzeit usw. erhalten. Ihr seid echt und nicht unecht, wie diese Glassteine zur Dekoration am Altar hier. Ihr seid für Gott von unschätzbarem Wert und auch bei uns allen hier. Ihr habt immer die Hand Gottes ergriffen. In 60 Jahren ist manches geschehen. Ihr habt zwei Töchter, eine Tochter ist schon in der Ewigkeit. Sie ist heute auch hier, wo sollte sie sonst sein? Sie ist mitten unter uns.
Ihr habt 60 Jahre lang alles in die Hand Gottes gelegt. 1956 seid Ihr versiegelt worden und von da an immer beständig in der Liebe zu Gott und seinem Werk geblieben. Unser himmlischer Vater verneigt sich heute vor Euch und bedankt sich für Eure Treue. Er segnet Euch heute neu und hat Euch lieb. Diese Liebe dürft ihr auch in Zukunft immer wieder spüren, jeden Tag. Sie lieber Bruder Schwarz, waren 33 Jahre hier in der Gemeinde als Diakon tätig. Was wäre die Gemeinde Fürstenfeldbruck ohne Euch? Undenkbar - da fehlt etwas. Ihr seid bei Gott etwas ganz besonderes. Der liebe Gott drückt euch gemeinsam an sein Vaterherz. Er ist immer da für Euch nach Seele, Geist und Leib. Gott segnet und versorgt Euch mit Wort und Gnade auch in der Zukunft. Gott wird Euch vollenden!“
Dann spendete unser Bezirksältester unserem Jubelpaar den Segen zur Diamantenen Hochzeit.
Auf besonderen Wunsch des Jubelpaares werden zu diesem Bericht keine Fotos der Geschwister Schwarz veröffentlicht.
Juni 2016/is