Am Sonntag, 18.September 2016 hielt unser Apostel Zenker einen Gottesdienst mit anschließender Versiegelung in unserer Gemeinde. Das Wort zur Predigt ist zu finden im Lukas Evangelium, Kapitel 12, die Verse 36-37: "Und seid gleich den Menschen, die auf ihren Herrn warten, wann er aufbrechen wird von der Hochzeit, damit, wenn er kommt und anklopft, sie ihm sogleich auftun. Selig sind die Knechte, die der Herr, wenn er kommt, wachend findet. Wahrlich, ich sage euch: Er wird sich schürzen und wird sie zu Tisch bitten und kommen und ihnen dienen."
Der gemischte Chor leitete mit dem Lied aus CM 334a "Anbetung will ich, Herr, dir bringen" in den Predigtteil unseres Apostels über.
"Wir haben uns wieder eingefunden im Hause unseres Herren. Und so wie es der Chor gerade besungen hat wollen wir nun vor den Herrn treten, in Anbetung und Ehrfurcht und dem Herrn ein Loblied singen. Unser Gottesdienstbesuch ist kein Kirchgang, sondern eine Hinwendung zu Gott, hier werden wir vom Herrn gesegnet," begann Apostel Zenker die Hauptpredigt.
Er stellte allen Gottesdienstbesuchern die Frage, warum wir alle Gott dienen? Und beantworte die Frage auch direkt selbst: "Weil wir Gott treu sein wollen, weil wir gesegnete Gottes sein wollen." Er nahm hier Bezug zum Konfirmationsgelöbnis der Neuapostolischen Kirche. In diesem Gelübte bezeugt der neuapostolische Christ seinen Willen, zukünftig eigenverantwortlich ein gottgefälliges Leben zu führen und sich unter das Evangelium Jesu Christi zu stellen.
"Gott hat unsere Fuß auf einen Felsen gestellt und hier stehen wir nun. Wir erleben Gottes wirken, wenn wir unsere Herzen öffnen. Hier erleben wir unseren Gott, er ist da und er wirkt hier. Gott selbst gab das Apostelamt. Ich stelle mich immer noch unter das Apostolat. Im Einssein in der Lehre müssen wir stehen und das muss authentisch sein! Fehler haben wir alle. Es mangelt uns allen des Ruhms den wir vor Gott haben sollen. Wir treten immer in Ehrfucht vor unseren Gott, genau wie wir es im Eingangslied "Alles meinem Gott zu Ehren" (GB 333) besungen haben. Wir wollen immer in Ehrfurcht vor unseren Gott treten. Dann geht die Seele auf. Wir übergeben uns Gott von ganzem Herzen. Er hat das Heil für uns geschaffen und wir tragen sein Wort in unserer Seele, vor Augen und im Herzen".
Unser Apostel ermahnte die Gottesdienstteilnehmer ein lesbarer Brief Christi zu sein und das Evangelium auch in die Kinderherzen zu legen und vorzuleben.
"Alles unserem Gott zu ehren, nicht zu ehren von uns selbst. Wie haben nichts zu bringen, alles ist der Herr! Das Lied der Sänger war authentisch, "Anbetung will ich, Herr, dir bringen" - das ist unsere Aufgabe."
Dann nahm der Apostel wieder Bezug zum Bibelwort. "Gottes Wort ist unser Leben. Die Gotteskindschaft hat uns kein geringerer als Gott selbst geschenkt. Es ist unsere Aufgabe unser Licht leuchten zu lassen, Öl sollen wir bei uns haben und auf den Herrn warten.
Jesus hat in Gleichnissen gesprochen. Er hat in Vergleichen zu seinen Knechten gesprochen, die sich auf sein Kommen und Wirken vorbereitet haben. Er konnte sie dann segnen, weil sie vorbereitet waren. Sie haben auf ihn gewartet, manchmal tagelang. Er hat ihnen dann gedient. Jesus ist nicht gekommen um sich dienen zu lassen! Er hat anderen gedient, obwohl er Gottes Sohn war! Auf dieser Erde ist das anders. Da möchte niemand mehr dem anderen dienen. Wie viele Diener gibt es im Iridischen im Stab eines Königs?"
Im weiteren Verlauf des Gottesdienstes nahm Apostel Zenker Bezug auf die Fußwaschung. "Das war eine konträre Angelegenheit. Früher haben Sklaven anderen die Füsse gewaschen. Die Strassen waren staubig und voller Unrat. Den höheren Leuten wurden die Füsse von Sklaven gewaschen. Und dann kam Jesus und wusch seinen Jüngern die Füsse. Er hat sich selbst erniedrigt und herabgebeugt.
Wie ist es heute in unseren Gemeinden? Alle Glieder einer Hand dienen einander, jeder einzelne Finger. Das ist ein funktionierender Mechanismus. Jeder Finger an der Hand ist wichtig und wird benötigt. Der Leib einer Gemeinde dient sich untereinander und das Haupt ist Jesus Christus. Wir dienen alle unserem Gott und uns untereinander. So wie Jesus damals gedient allen hat. Er hat sein Wort nicht aufgezwungen. Er hat jedem die Freiheit gelassen, ob er es hören und annehmen will oder nicht. Sein Angebot „Kommet her alle, die ihr mühselig und beladen seid, ich will euch erquicken“ gilt allen Menschen bis heute. Er hat die Menschen damals mit seinem Wirken nicht überfrachtet. Er hat sein Wort nicht aufgedrängt. „Ich hätte euch noch viel zu sagen, aber ihr könnt es noch nicht fassen“. Gott dient allen Menschen, nicht nur uns. Ob wir es wollen oder nicht. Gott macht keine Unterschiede."
Im weiteren Verlauf ging Apostel Zenker auf die Rolle des Apostelamtes ein.
"Apostel sind Haushalter göttlicher Geheimnisse. Apostel sind nicht Herrscher über die Gemeinden. Soviel Selbstreflektion sollten wir schon haben. Ich frage mich immer: Wie ist dein Wirken? Kann Jesus zufrieden mit dir sein? Ist Jesus zufrieden mit deinem Dienen? Das ist die Aufgabe des Apostels und der Brüder. Jesus als Vorbild sehen und die Geschwister nicht überfordern. Das Dienen in unseren Gemeinde geht nur, wenn die Gemeinde auch glaubt und sich jeder einbringt und auch dem anderen dienen will. Wir müssen Jesus und seinen Knechten schon glauben, sonst funktioniert das nicht. Wir wollen uns zu Knechten Gottes Geistes machen. Dienen in der Klarheit des Evangeliums, dass ist unsere Aufgabe. Unser Stammapostel macht sich Gedanken, wie Gottes Wort durch sein Dienen weiter wachsen kann. Auch er überprüft sich immer selbst und dient uns aus reinen Herzen. Er dient nicht zu seiner eigenen Ehre, sondern zur Ehre Gottes. Lassen wir unser Licht leuchten in der Gemeinde, bringen wir uns ein, aber überfordern wir unsere Geschwister nicht.
Wir sollten uns immer fragen, was dient zur Erbauung aller? Natürlich haben wir alle unsere eigenen Meinung zu zahlreichen Themen, wie z.B. der Homosexualität oder der Ökumene. Aber unsere Meinung ist hier nicht der Maßstab. Manchmal steht unsere eigene Meinung auch im Wiederspruch zur Lehre Christi. Wir müssen uns hier fragen, ob wir uns mit unserer Meinung vielleicht hervortun wollen? Fragen wir uns immer: Passt unsere Meinung noch zur Lehre? Überfordere ich mit meiner Meinung meine Geschwister oder Vorrangänger? Diskussionen sind nicht verkehrt und sie sind auch sehr wichtig. Aber stellen wir uns immer die Frage: Lieber Gott, was ist dein Wille? Lasst uns unseren eigenen Willen zurücknehmen und schauen, wie es unsere Vorrangänger meinen. In vielen Gemeinden gibt es Unfrieden zu verschiedenen Themen. Niemand soll mundtot gemacht werden - aber fragen wir bitte immer nach dem Willen Gottes und überfordern wir einander bitte nicht. Lasst uns miteinander zur Ehre Gottes in den Gemeinden wirken und untereinander Harmonie und Frieden suchen."
Unser Bezirksevangelist Schneider wurde vom Apostel zum Mitpredigen aufgerufen. Das Orchester leitete mit dem Lied "Der Herr ist mein Hirte" die Mitpredigt ein.
"Es ist still geworden in meinem Herzen. Der Apostel hat sein Herz und seine Seele für uns geöffnet. Wir haben vor dem Gottesdienst ein jeder sicherlich für sich, unserem himmlischen Vater alles gesagt. "Alles meinem Gott zu Ehren, alle Freude, alles Leid!" (Bezug zum eingangs gesungenen Lied, GB333, Vers 2). Es ist etwas wunderbares, wenn wir Gott alles sagen können. Gott schenkt uns immer wieder Erkenntnis, unser Gott dient jedem Einzelnen von uns ganz persönlich. Er dient uns in jedem Gottesdienst. Aber lasst uns auch einander dienen, in Harmonie. Lasst uns dazu beitragen, dass es in unseren Gemeinden harmonisch ist. Die Vorsteher sind die Engel der Gemeinde. Helfen wir unseren Vorstehern, dass es in den Gemeinden harmonisch und schön ist. Dienen wir uns untereinander, so wie Gott uns in jedem Gottesdienst immer wieder neu dient."
Im Anschluß an diesen Predigtteil wurde Priester E., Vorsteher der Gemeinde Erding aufgerufen.
Priester E. nahm in seiner Mitpredigt Bezug auf die Aussage im Evangelium: "Letzte werden Erste sein."
"Es geht in unserem Glaubensleben nicht darum zu gewinnen, wie bei einem Lauf. Sondern: Der Obere muss dem Unteren dienen. Erste müssen Letzte sein. Das ist ungewöhnlich - aber es ist göttlich! Wir müssen uns auch dienen lassen. Wir sollten nicht denken: Ich schaff das schon alleine. Unsere Gemeinschaft wird von Gott geprägt. Der heilige Geist ist unser Impulsgeber. Die Männer die damals Jesus gekreuzigt haben, hatten sicherlich schon alles gehört. Sie wurden beschimpft, beleidigt und verachtet. Sie hatten kein großes Ansehen damals. Doch Jesus, den sie kreuzigen sollten sagte zu ihnen: „Vater vergib ihnen, denn sie wissen nicht was sie tun!“
Das ist das Wesentliche! Jesus hat anderen in der Vergebung gedient. Vergebung ist das wesentliche Element. Unerwartet Gutes tun, das ist Vergeben. Auch wenn wir im Recht sind: Vergeben! Nicht abwarten und denken, der andere muss schon zu mir kommen, der hat ja was gemacht und ist schuld, nicht ich. Hinzugehen zum Nächsten, dass ist Vergebung und Stärke. Geh DU hin. Geh DU zuerst. Gleich feiern wir die Sündenvergebung. Denk daran: Geh DU zuerst - vergib DU zuerst! Neues kann entstehen und Entwicklung geben. Bitte vergebt alles. Ich bitte Euch alle: Vergebt Alles!"
Unser Apostel leitete dann auf das heilige Abendmahl und die Sündenvergebung über und nahm dabei den Versöhnungsgedanken von Priester E. erneut auf. "Lasst uns einander vergeben. Kommt lasst Euch versöhnen mit Gott. Laßt es ein Geist sein auf der ganzen Welt, der jetzt wirkt. Die Wurzel und der Ursprung des Evangeliums Wenn die Liebe in vielen Herzen erkaltet, dann wird die Vergebung schwierig. Lasst uns immer auf den anderen zugehen. Zuerst!
Gott gibt sein Wort jeder Gemeinde. Das Wort wird nicht verändert, dass bleibt bestehen. Ist die Haltung: Vergib DU zuerst zeitgemäß? Zeitgemäß in einer Zeit voller Egoismus und Individualismus? Unser Stammapostel ruft uns Apostel immer auf: "Bleibt ganz klar bei der Lehre und dem Evangelium, ob es der Gesellschaft gefällt oder nicht". Gott dient allen Menschen, ob gut oder böse. Lasst uns die Zeit auf Erden nutzen. Gott arbeitet gemeinsam mit uns an unserer Seele. Der Tag des Herrn kommt, den wird niemand aufhalten! Und denken wir immer daran: „Alles was ihr meinem Geringsten getan habt, dass habt ihr mir getan“.
Das menschliche Herz arbeitet unentwegt, auch wenn der Fuß einschläft. Das Herz arbeitet weiter. Wenn das Herz sagt: Warum arbeite denn nur ich hier im Körper? Warum schlafen denn alle anderen Glieder? Genauso ist es in den Gemeinden. Lasst uns alle miteinander arbeiten, so wie Gott für uns arbeitet. Lasst uns wachsen in Jesus Christus".
Mit dem Lied Nr. 44 aus unserer Chormappe „Mit dem Herrn fang alles an“ leitete der Chor auf die heilige Versiegelung über.
"Liebe Schwester D., Gott freut sich nun mit der ganzen Gemeinde Fürstenfeldbruck. Ich habe gesehen Sie sitzen hier schon mittendrin. Sie fühlen sich geborgen, singen im Chor und sind mitten dabei. Das vom Chor vorgetragene Lied ist absolut richtig und wahr: "Mit dem Herrn fang alles an! Alle die sich ihn erwählen können nie das Ziel verfehlen", genauso ist es. Wer hat uns denn alle zuerst geliebt und erwählt, ehe der Welt Grund gelegt war? Was wird Gott wohl über uns alle mal erzählen? Warum alles mit uns so laufen musste? Das wird uns alle überwältigen.
Ihre Seele kam zum Frieden. Sie haben Ihren Platz gefunden, mitten in dieser Gemeinde. Ihr Gemeindevorsteher hat mir geschrieben: „Schwester D. hat hier bei uns ihre geistige Heimat gefunden“, welch schöne Beschreibung ihrer Situation. Ihre Seele ist nun angekommen. Sie haben den Herren gefunden und er dient auch Ihnen. „Komm und siehe - seelig sind die Augen, die das erkennen“. Ich bin nur ein schwacher Mensch, dessen bin ich mir bewußt. Und ich bin nur Übermittler und ein geringer Diener Gottes. Aber ich darf ihnen sagen: Gott hat sie lieb. Gott hat uns alle lieb. Sie werden Gott erleben, dass können sie glauben. Sie sind kein Gast mehr, sondern Teil der Gemeinde der Heiligen. Gott schreibt nun Ihren Namen ins Buch des Lebens." Durch die Handauflegung unseres Apostels empfing Schwester D. das heilige Sakrament der Versiegelung und wurde damit in unsere Kirche aufgenommen.
22.09.2016/is