Bei sommerlichen Temperaturen hielt Bischof Paul Hepp am Mittwoch, den 20. Juli 2016, einen Gottesdienst in der Gemeinde München-Neuhausen.
Zu Beginn gab er einen Rückblick auf den Süddeutschen Jugendtag 2016, der am vergangenen Sonntag in Stuttgart stattfand. Er zitierte das Bibelwort, das Bezirksapostel Michael Ehrich der Jugend aus Baden-Württemberg und Bayern entgegengebracht hatte: „Er aber sprach zu ihnen: So gebt dem Kaiser, was des Kaisers ist, und Gott, was Gottes ist!“ (Luk. 20, 25) Um Jesus eine Falle zu stellen, fragte man ihn, ob es recht sei, dem Kaiser Steuern zu zahlen. Er durchschaute die Absicht und forderte, ihm einen Silberdenar zu zeigen. Jesus fragte: „Wessen Bild und Aufschrift hat er?“ Sie sprachen: „Des Kaisers.“ Dann ist die Sache klar: Gebt dem Kaiser, was dem Kaiser gehört.
Und der ebenso unerwartete wie entscheidende Nachsatz: Gebt Gott, was Gott gehört. Ihm gehört der ganze Mensch (1. Mose 1, 26 f.). Deshalb schulden wir Gott ganze und nicht nur „relative“ Treue und Liebe.
Anschließend ging der Bischof auf das Textwort ein, das dem Abendgottesdienst zugrunde lag: „Da sprach der Herr zu Mose: Mache dir eine eherne Schlange und richte sie an einer Stange hoch auf. Wer gebissen ist und sieht sie an, der soll leben. Da machte Mose eine eherne Schlange und richtete sie hoch auf. Und wenn jemanden eine Schlange biss, so sah er die eherne Schlange an und blieb leben.“ (4. Mose 21, 8.9)
Der erste Gedanke möge sein, sagte der Bischof, das sei eine fantastische Geschichte – wie aus 1001 Nacht. Bemerkenswert sei aber, dass Jesus Christus im Gespräch mit Nikodemus auf genau diese Begebenheit Bezug nimmt (Joh. 3, 14). Wenn wir das Alte Testament im Licht des Neuen Testaments lesen, erkennen wir in der erhöhten Schlange ein Zeichen und Vorausbild auf den am Kreuz erhöhten Christus. Gott hat das Zeichen zum Heil gegeben für alle, die daran glauben.
Der Vorsteher der Gemeinde München-Bogenhausen, Hirte Joachim Zeblin, unterstrich in seinem Predigtbeitrag den Gedanken, dass es nicht darum gehe, das Heil in möglichen Alternativen zu suchen, sondern in der glaubensvollen Annahme der Gaben Gottes zu finden.