Am Sonntag, 07. Oktober 2018 erlebten wir in unserer Kirche in Fürstenfeldbruck einen besonderen Festgottesdienst mit unserem Bischof Paul Hepp. Dem Gottesdienst zu Erntedank lag ein Bibelwort aus dem Psalm 136, die Verse 1a, 25a und 26 zugrunde: „Danket dem Herrn …, der Speise gibt allem Fleisch. Danket dem Gott des Himmels, denn seine Güte währet ewiglich.“ Nach dem unser Bischof alle Anwesenden auf das Herzlichste willkommen geheißen hat, stellte er der Gemeinde die Frage, ob Gott überhaupt den Dank von uns Menschen benötigt. „Gott braucht von uns keinen Dank. Er braucht keine Streicheleinheiten. Er ist kein Mensch! Warum feiern wir dann Erntedank? Damit es uns wieder ins Bewusstsein kommt, was er alles kann und gemacht hat. Wir vergessen doch sehr schnell woher alles kommt. Denken wir mal wieder darüber nach!“
Bischof Hepp nahm in seiner Predigt immer wieder Bezug auf die Schöpfung und das Thema „Aussaat und Ernte“.
„Ist es nicht wunderbar zu wissen, dass unser Vater im Himmel alles geschaffen hat? Nahrung, Gesundheit, Zeit, Kraft, Einkommen – das alles kommt von Gott. Was können wir außer Dank unserem Himmlischen Vater entgegenbringen?
Lasst uns darüber freuen was Gott dir und mir geschenkt hat. Schauen wir nicht auf das, was wir nicht haben. Es muss nicht immer alles größer, schneller, weiter gehen. Dies führt zu Unzufriedenheit und zu Freudlosigkeit.
Freuen wir uns, dass es uns gut geht. Lasst uns den Nächsten erfreuen. Freuen wir uns noch über unsere schöne beheizte Kirche? Über das fließende warme Wasser, was aus der Leitung kommt? Darüber, dass unsere Kinder in die Schule gehen können und Lesen und Schreiben lernen dürfen? Oder ist das alles normal geworden?
Schauen wir auf das, was Gott uns geschenkt hat! Lasst uns freudig darüber sein! Freude mündet automatisch in Dankbarkeit und findet ihren Ausdruck im Gebet, im Gesang und in der Mitarbeit im Werk Gottes.
Betrachten wir mal jeder unser persönliches Gebet. Wie viel Anteil haben die Bitten und Fürbitten und wieviel Anteil hat der Dank?
Christsein bedeutet nicht nur Theorie, sondern zeigt sich in der Praxis. Bist du bereit zu Teilen und Gutes zu tun? Das bringt Freude! Die Gemeinde hat Sach- und Lebensmittelspenden für die Brucker Tafel gesammelt, die heute übergeben werden. Das ist wunderbar und ein sichtbares Zeugnis, wie man Gutes tun kann. Bringen wir uns ein!
Erntedank bedeutet auch, dem Herrn weiter treu zu sein. Vertrauen haben, dass der liebe Gott die Hände über uns ausbreitet und immer an unserer Seite ist.
Bekennen wir uns im Glauben an Jesus Christus, Gott den Schöpfer aller Dinge und den Heiligen Geist. Freuen wir uns über die Gaben des heiligen Geistes. Aus der Freude kommt die Dankbarkeit. Machen wir die Liebe Gottes erfahrbar und erlebbar – lasst uns Strahlkraft haben.“
(Auszüge aus dem Predigtteil des Bischofs)
In seinem Mitpredigtteil stellte Priester Reischmann heraus, was für ein besonderer Festtag der „Erntedanktag“ ist. Wie dankbar wir sein können, dass wir Frieden in unserem Land haben und das wir in Überfluss und Fülle leben.
Wie wichtig die Achtung und der Respekt vor der Schöpfung ist.
„Jesus ging dorthin wo niemand sonst hinging. Lasst uns ein weites Herz für alle haben. Unser Herz ist groß genug für alle Menschen. Zeigen wir Herzensgröße von Alpha bis Omega, für alle Menschen von A bis Z und machen wir hier keine Ausnahmen.“
Im Hinblick auf das heilige Abendmahl und die Sündenvergebung erinnerte unser Bischof die Gemeinde: „Jesus hat nicht verklagt, sondern vergeben. Lasst uns das Gleiche tun. Vergeben ist eine Lebensaufgabe.“
Im Anschluss an den Gottesdienst übergab unser Bischof die Sach- und Lebensmittelspenden an die Vertreterin der Brucker Tafel. Ein Teil der Lebensmittelspenden wurden im Rahmen der jährlichen Kinderübernachtung eingekauft.
14.10.2018/is